Zu den Extraetüden bei Christiane.
Sie kauften das Haus am See. In einer glücklicheren Geschichte wäre damit alles erzählt. Denn selbst, wenn augenscheinlich alles auf ein Happy End hinsteuert, geht es meistens schief oder zumindest fast.
Ich lernte sie in einem Café kennen. Ein junger Mann, attraktiv, ein bisschen zu braungebrannt, ein bisschen zu saubere Sneaker unter trainierten Waden mit seiner Frau, die sein gutes Aussehen noch in den Schatten stellte und bei deren Anblick ich zuerst vermutete, sie sei eine dieser bekannten Models, die in zarten Dessous von großen Werbewänden ihr strahlendes Lächeln verschenken. Ich stellte ihr nicht absichtlich ein Bein, vielleicht hat mein Unterbewusstsein da mitgespielt, ich kann es nicht mehr mit Sicherheit sagen. Ich weiß nur noch, dass Sexbomb aus dem Lautsprecher dröhnte, eine zugegeben seltsame Musikwahl für ein Straßencafé und sie an meinem übergeschlagenen Bein hängen blieb, strauchelte und fast auf mich fiel. Sie konnte das Zusammentreffen unserer Körper gerade noch vermeiden, doch Kaffeetasse und Saftglas flogen in meine Richtung. Der Kaffee benetzte meine Schuhe, was nicht weiter schlimm war, da sie aus dunklem Leder und sowieso alt und ausgetreten waren. Der Saft hingegen machte auf meinem Hemd einen großen orangenen Fleck und sie überschlug sich in Entschuldigungen, versuchte mit einer dieser lächerlich unsinnigen Papierschnipselservietten das Malheur zu beseitigen. Der Mann eilte hinzu, bot sofort erschüttert die Reinigungskosten an, doch ich wiegelte ab, lud sie vielmehr zu einem Kaffee ein, einem Angebot, dem sie sich nun nicht mehr widersetzen konnten.
Wir plauderten bis in den Abend. Es stellte sich heraus, dass er bei der Bank und sie als Friseuse arbeitete, ein wenig geerbt hatten und deshalb hierhin ins Grüne gezogen sind. Als es dämmerte luden sie mich im Gegenzug zu einem Abendessen ein, erzählten von ihrem Kinderwunsch, wurden nach dem ersten Wein gesprächiger und zutraulicher. Wir stellten fest, dass wir viele Gemeinsamkeiten hatten, vor allem das Segeln, das bei beiden hoch im Kurs stand. Als ich ihnen das du anbot, drückte er fest meine Hand und sie küsste mich zart auf die schlaffe Wange. Für einen Moment wurde ich fast weichmütig, doch der Anflug verschwand, wie er immer verschwindet.
Wir gingen untergehakt an den See, setzten uns auf die Terrasse, sie machten noch eine Flasche Wein auf und drehten das Radio an. Leise Jazzmusik erklang, während der Mond über dem Wasser aufging. Ich nahm ihn mir zuerst vor, fast zärtlich fuhr die Klinge unter der Kehle entlang und sein Blut verdeckte schnell den verräterischen Flecken auf meinem Hemd. Ich hätte erwartet, dass sie Zetermordio schreit, doch sie schaute mich nur an, die Lippen zu einem perfekten O gerundet, das personifizierte Erstaunen. Ihre Haut war so zart, dass sie sich wie von selbst öffnete und entgegen meiner Gewohnheit hielt ich ihre Hand und sah in diese wunderschönen Augen bis ihr Blick brach.
Ich ließ sie dort sitzen, nebeneinander, Hand in Hand. Ein wunderschönes Paar, dass auf den See blickt.
Alice
Puh!! Die Geschichte hat es in sich!
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Ich danke dir 😉 (Und sie war nicht so geplant. Erst beim Abendessen wurde mir klar, dass er sie umbringen wird 😉 )
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😂 Fast nicht zu glauben bei dir.
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Wahrscheinlich war das unbewusst die ganze Zeit da…. 😉
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Das denke ich auch, lach…
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😂
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Wieder eine herrliche Alice Geschichte. 😁
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Danke dir 🙂
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Ich finde mich ja immer dekadent und gewissenlos, wenn ich deine Protagonisten dafür bewundere, wie elegant und skrupellos sie töten – so leicht, so beiläufig –, aber diese hier hat wirklich einen Sog, deine Etüde. Boah! 😁👍
Abendgrüße 😁🌨️🍲🍷👍
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Ich danke dir 🙂 (Da hat sich das Agatha Christie süchteln als Teenager doch gelohnt)
Liebe Abendgrüße zurück
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Diary of a serial Killer? 🙂
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Maybe😉
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🙂
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Friseuse ist systemrelevant, Banker gibt’s genug.. Wäre sie doch bloss eine Trivialshow Tussi gewesen..😟
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😅😅😅 Aber hübsch war sie
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Im Gegensatz zu manchen RTL Sternchen😊 Aber es heißt ja „Lustmord“..😊
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😉 ich arbeite auch lieber mit schönen Dingen
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Großartig!
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Danke dir
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Ganz schön makaber. Aber schön.
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Danke dir 🙂
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