Wie schlimm kann das schon werden?

Dachte ich mir leichtsinnig, als ich auf den Parkplatz der Sporthalle fuhr. Ältere Damen strömten zum Eingang (also in etwa mein Alter). Manche etwas untersetzt, andere beweglich wirkend mit Yogamatte unter dem Arm und fröhlich schnatternd.

Bauch und Rücken stand auf dem Plan des ansässigen Sportvereins und ich muss was tun, damit ich meinem Körper wieder vertrauen lerne. Es sah gemütlich aus. Ein bisschen Bauch, beine, Po habe ich mir vorgestellt, vielleicht ein bisschen Cardio zum Warmwerden.

Dreißig Minuten später schnappte ich nach Luft. Der Warmmachteil war vorbei und ich spürte jeden Muskel im Körper. Die Trainerin schien Tänzerin zu sein. Flott, beweglich und mit immer neuen Schrittkombinationen, die sowohl meine Koordinationsfähigkeit als auch meine Kondition an ihre Grenzen brachten.

Als wir auf die Matte gingen, hoffte ich auf Entspannung. Weit gefehlt. Eine Mischung aus Poweryoga, Pilates und undefinierbaren anderen Übungen wartete auf mich. Und das kam Schlag auf Schlag.

Ich habe noch nie in meinem Leben Übungen abbrechen müssen, aber da war einfach Schluss. mein Bauch schrie, die Arme jankten und ich schwitzte wie ein Schwein vor der Schlachtbank.

75 Minuten später war es zu Ende. Ein gutes Training ohne Frage, aber wesentlich anstrengender als 5h Sport in der Rehaeinrichtung.

Ich werde es weiter machen, denn jetzt weiß ich ja, was mich erwartet.

Eine Negativseite hat die Medaille allerdings. Ich war am Ende. Also nicht ein bisschen, sondern so richtig. So kaputt, dass nur ein ausgedehnter Mittagsschlaf mich wieder ins Lot brachte. Das hat aber nichts mit dem Training zu tun, sondern mit mir. Die Nachwirkungen von Op und Bestrahlung klingen nach und das passt mir nicht und rückt meinen Blick auf meinen Allgemeinzustand in ein anderes Licht.

Ich kann noch nicht, wie ich will. Meine Kraft ist begrenzt. Ich bin weit davon entfernt, wieder fit zu sein.

Aber es kann nur besser werden.

Alice

PS: Und nebenbei gibt es noch ein paar Blümchenbilder

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