Gerade macht mir vieles Angst. Nicht nur das Unwetter, was gerade auf uns zu rauscht und durch dessen Vorboten ich heute fahren darf, weil der Sohn so lange wie möglich bei der Freundin bleiben will. Auch alles andere, was hier gerade so passiert, macht mich nervös.
Ich weiß nicht wirklich, wie es weitergeht. Da gibt es Pflichten, die ich momentan nicht schaffe und Verantwortung, die dennoch an mir hängen bleibt. Da sind Vorahnungen von unschönen Veränderungen, Lasten, die ich weder tragen kann noch will. ( also können würde ich, habe ich auch schon, aber ich will wirklich nicht mehr)
Da sind Wiederholungen, die mich an schlechte Sitcoms erinnern, die man nicht ausschaltet, obwohl man sie fast mitsprechen kann und über deren Witze man schon lange nicht mehr lachen kann. Und doch läuft der Fernseher und zeigt so deutlich, was anders werden muss.
Bisher war das die Stelle, wo ich meine Zelte abgebrochen habe und weitergezogen bin. Nur das ist dieses Mal nicht so einfach und es hängt zu viel daran, was ich nicht überblicken kann. Und eine Portion Kraft fehlt, auch wenn ich glaube, dass sie im rechten Moment zu mir zurückfindet.
Ich habe Schiss, dass sich nichts verändert, es schlimmer statt besser wird, wenn ich nicht langsam die Kurve kriege. Gute Vorsätze verpuffen an der Eingangstür und es wird verschoben, was das Zeug hält.
Gestern schauten wir Nosferatu, den alten Film mit einem wirklich schrägen Kinski. Als er in die Stadt kommt, bringt er die Pest mit. Und die Infizierten tanzen auf den Straßen, feiern ihre letzten Tage. Und dieses Bild macht mich wirklich nachdenklich. Nicht aufgrund der aktuellen Pandemie, sondern in Bezug auf mein Leben, das sich gerade anfühlt wie dieser Murmeltierfilm mit Bill Murray. Wie fühlt sich echtes Leben an? Ist es überhaupt eins, wenn die Alltagsrituale das Fühlen und Spüren überdecken? Wo ist das Abenteuer, das Berauschende, das Tanzen unter dem Mond? Bin ich tatsächlich die Einzige, die davon nicht genug bekommen kann? Oder sollte ich langsam vernünftig werden.
Ich habe Schiss, dass es ab jetzt immer gleicher wird, Entscheidungen so lange rausgeschoben werden, bis man keine Wahl mehr hat, die Strukturen verschwinden und die Abzweigungen im Nebel des ewig gleichen verschwimmen.
Angst zu haben ist okay, das habe ich gelernt. Und sich vor einem Leben ohne Leben zu fürchten, ist in Ordnung, denke ich. Sie kann auch ein Antrieb sein, wenn sich der Punkt zeigt, wo der Hebel anzusetzen ist.
Alice
Liest sich wie – all good things comes to an end… 😦
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Tun sie ja auch. Aber die schlechten Dinge auch… darauf hoffe ich insgeheim
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Bei manchen schlechten Dingen hat man mal mehr mal weniger Einfluss…
Ich drück dir die Daumen.
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Danke dir ❤🙏
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Immer gern geschehen.
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Eigentlich sollte ich das gar nicht liken, weil mir deine Angst nicht wirklich gefällt liebe Alice!
Ganz liebs Drückerle für dich, einfach mal so 🤗💖
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Ich danke dir, liebe Hanne❤
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Hallo Alice! Ich habe gerade Deinen Post mit Titel „Schiss“ gelesen. Erst war ich verblüfft, dann leicht amüsiert. Ich, ein alter Mann mit reichlich Lebenserfahrung weiss, dassnichts und niemand Dir helfen kann, über die Mauer zu steigen, die Du dir da gebaut hast. So etwas muss man selbst erledigen, oder zum Psychiater rennen (wovor ich nur warnen kann).
Zum Vergleich:
Ich bin 81, sitze im Rollstuhl und komme dennoch nicht mehr vor die Tür. Körperlich arbeiten kann ich nicht mehr. Sei jahren komme ich morgens aus dem Bett und habe NICHTS auf dem Zettel.
Wenn Du nun ein Bild von mir fertig hast, gehe auf meine Website „Risch’s Blog“. Dort wirst Du erkennen, dass ich lebe.
Mein Hirn arbeitet noch, und die Welt ist bunt. Übnerall ist Leben, und ich fahre auf dem Trittbrett mit. Und wenn ich Bespassung brauche, mache ich das selbst.
Grüße! Ro.
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Lieber Ro., danke. Danke für’s Kopf geraderücken. Und ja, ich weiß, dass es mir eigentlich supergut geht. Der Blickwinkel aus dem Tal ist manchmal Scheiße, bevor man merkt, dass man auf einem Hügel steht. Ich komme gerne vorbei 😊❤
Liebe Grüße
Alice
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liebe alice, im grunde gehört alles emotionale zum leben. so darf man abhängen, und dies geniessen. man darf durchhängen, und ein wenig leiden. nur eines darf man nicht: aufhängen. damit hört leben auf. aber wie wir gebaut sind, kriegen wir immer wieder die kurve, und dann finden wir, dass unser pilzomelett richtig lecker schmeckt!
LG Roland
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Ja, aufhören ist feige und das bin ich eigentlich nicht 🙏❤
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Wie ich das kenne und diesen Schiss, der bei mir ein anderer ist, zum Teufel schicken würde. Mein Mitgefühl ist dir sicher.
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Lieb von dir. Angst ist teuflisch, wenn man meint, kein Land zu sehen. Fühl dich gedrückt ❤
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