Tag 21/365 – Auf´m Sprung

Der Tag rast vorbei. Der inzwischen 14tägige Großeinkauf stand auf dem Plan und wir überlegen, auf einen Dreiwochenabstand zu gehen. Es stresst mich das Einkaufen, wie überhaupt alles zur Zeit. Jeder Termin ist eine Qual, selbst der anstehende beim Therapeuten macht mich nervös. Ich komme kaum runter, aber schlafe besser. Wenigstens etwas.

Pflichten tun gerade weh. Alles fühlt sich inkompetent an. Ich schrumpfe auf 4 Jahre oder so und schaffe es nicht, mich an den Haaren da raus zu ziehen. Nichts fühlt sich erwachsen an. Der Zahnarzttermin morgen bereitet Bauchschmerzen, dabei lässt er sich nicht weiter hinauszögern. Bauchweh ist mein dauernder Begleiter. Nichts essen geht auch nicht, ich habe es ausprobiert.

Die Decke bis über die Nase und die Welt ignorieren, das wäre ein Plan, den ich nicht umsetzen will. Mehr als kontraproduktiv wäre es, doch gerade zittere ich vor Autofahrt und Gespräch. Ich will und ich muss und doch würde ich mich am Liebsten verstecken. Weglaufen bringt nichts, habe ich ebenfalls probiert. Das Ziel ist klar, der Weg dahin grauschwammiger Morast. Ich hoffe auf Rat, doch mir ist klar, dass ich allein aufstehen muss und mich stellen.

Es gab eine Zeit, da ging das. Ohne Probleme sogar. Also kann ich es, doch meinem Bauch ist die Realität egal, er krampft wie er will. Bauchweh, Wärmeflasche, ab ins Bett. Verführerisch klingt das und doch genau das Gegenteil. Ich klebe in alten Mustern und werde sie nur so schwer los.

Also Zähneputzen, Makeup kontrollieren, noch mal aufs Klo und los.

Auf´m Sprung eben.

Alice