Ich bin das Haus

Das Haus bin ich. Ich bin gefüllt mit Zimmern, die voller Erinnerungen stecken. In mir laufen Kanäle, die durchflossen sind von kräftigenden und zerstörenden Fluiden. Ich blicke hinaus und lasse andere in mich hineinschauen. Manches bleibt verborgen. Einige Fenster sind immer verdunkelt, ein paar Türen immer geschlossen.

In den Schränken lagern Relikte, die nicht mehr gebraucht werden, alte Bögen bedruckten Papiers und Dosen, deren Deckel vor Fülle fast abspringen. Manche Bereiche sind für die Arbeit, andere zur Entspannung vorgesehen. Ich atme ein und die Räume weiten sich. ich atme aus und aus jeder Fuge strömt Wärme und Verbrauchtes.

Ich bin fest im Boden verankert und auf meinem Dach besuchen mich die Krähen. Ich bin zwischen Anderen und doch schützen mich Zäune und Tore vor zu viel Nähe.

Ich bin das Haus. Und das Haus bin ich.

Alice

PS: Und wie schon gefühlt hundert Male ist der Kanal wieder verstopft und das Wasser fließt nicht mehr ab. Dieses Haus und seine Abflusskanäle ist eine nicht enden wollende Baustelle. Und ich spürte das seit heute Morgen. Ich fühle mich vergiftet und gestaut. Ich habe keine Energie und fühle mich aufgestaut. Das Haus bin ich und ich bin das Haus.

Scheint zumindest so.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. kommunikatz sagt:

    Hey, altes Haus 😉 Das ist eine tolle Analogie!

    Gefällt 3 Personen

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