Ich besitze eine kleine feine Liste mit Ausschreibungen, an denen ich gerne teilnehmen möchte. Bisher wurden sie übelst vor mir her geschoben, sind ja noch ein paar Monate.
Doch gestern war Leerlauf im Job und ein Plot bahnte sich an. Schmierpapier war schnell zur Hand und ein Einstieg war formuliert. In groben Zügen skizzierte ich das Ziel und freute mich.
Der Abend war dem Eintippen gewidmet, etwas, was ich gerne delegieren würde. Ein paar Formulierungen wurden umgestellt, ein paar Ecken geglättet. Der Mann versuchte zu helfen, streute Ideen ein und am Ende stand das Gerippe einer tragfähigen Geschichte.
Nur das Fleisch fehlt noch. Ein paar Sätze schrieb ich bereits, versuchte, die gedachte Struktur umzusetzen. Es ist ein wenig viel für eine Kurzgeschichte, ohne Probleme könnte man daraus ein Buch machen.
Die Protagonisten blieben mir seltsam fremd, ihre Schuhe passen nicht. Das Zuviel frisst die Personen auf.
Würde mir jemand davon erzählen, riete ich ihm, neu anzufangen. Einfach eine Nacht darüber zu schlafen und das ganze neu aufzuziehen.
Doch die Pfade sind bereits betreten, meine Füße haben sich schon an Schritttempo und den Untergrund gewöhnt. Das Gefühl, falsch zu laufen bleibt und dennoch kann ich nicht zurück.
Zurück zu gehen und neu zu beginnen, würde mich im schlimmsten Fall wieder auf denselben Weg führen. Ärgerlich macht mich das und ein wenig verdrossen.
Ich teste die Geschichte nachher noch einmal an. Mal schauen, ob ich das Ruder herumreißen kann.
Alice
Vielleicht möchte die Geschchte ja etwas anderes werden und hat sich nur hinter der „Kurz“-Geschichte versteckt, weil sie wusste wenn sie sofort groß daher käme würde sie evtl beiseitegeschoben. Aber so hat sie sich, klein bei Dir eingeschlichen. Ihr, Du und Deine Geschichte, werdet schon einen Weg finden.
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Ich hoffe auch 😊
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Gibt es eine Möglichkeit, dass du etwas davon sozusagen als Background behandelst, als Hintergrund, der durchblitzt, und dich auf eine einfachere Storyline im Vordergrund konzentrierst? Natürlich nur, wenn es eine Kurzgeschichte werden/bleiben soll.
Liebe Grüße
Christiane, immer interessiert an derartigen Fragen 🤔☕🍪👍
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Es muss eine Kurzgeschichte bleiben und leider kann ich nichts weglassen, wenn ich den Leser nicht total verwirren will. Ich schlaf nochmal zwei Nächte drüber und schau, was dann passiert. Ein paar Tage hab ich ja noch 🙂
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Zitat von Antoine de Saint-Exupery: „Eine Geschichte ist nicht dann vollkommen, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann.“ Frei interpretiert also Ballast abwerfen, bis es nicht mehr geht. Dann geht es deinen Personen vielleicht auch besser. 🙃
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Ja, das klingt gut (nur da ist wenig Ballast). Aber wie ich Christiane schon schrieb, drüberschlafen und neu draufgucken bringt bestimmt was .
Liebe Grüße
Alice
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Oft dreht man sich im Kreise. Aber man sollte das unwohle Bauchgefühl nicht beiseite schieben, ich halte das für einen wichtigen Indikator. Lieber 1 Tag aussetzen oder mit dem Hund eine Runde drehen.
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Ja, da hast du absolut recht. Ich mag den Plot, den ich im Kopf habe, doch ich fürchte, dass ich ihn kaputtmache, wenn ich etwas erzwinge.
Lieben Gruß dir
Alice
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Einbahnstraßen und Sackgassen …
Wer hat nur wieder am „Navi“ herumgefummelt???
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Die Muse war`s, da bin ich mir sicher 🙂
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Braucht die Muse vielleicht auch mal Ausgang …?
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