Gutenachtgedanken – Wie du willst

Es sei eine Warnung ausgesprochen. Böse Gedanken treiben mich um, nagen in meinen Hirnwindungen. Wie du willst! Wie oft denken wir das? Denkst du das nie? Gibst nie ein kleines Stück von dir auf, um jemandem zu gefallen?

Komm, sei ehrlich. Du machst nur , was du willst? Glaube ich dir nicht, behaupte ich mal ganz frech. Auch du, Brutus! Auch du gibst nach, häufiger als du dir eingestehen magst. Und wenn du deinen Willen doch durchsetzt, dann mit schlechtem Gewissen. Es plagt dich, wenigstens ab und an. Frauen haben das häufiger als Männer, ich weiß. Scheint ein geschlechtsspezifisches Problem zu sein. Frauen mehr als Männer, aber was ist mit divers? Lassen wir das. Auch spannend, aber heute nicht das Thema.

Ich mache, was du willst, damit du dich gut fühlst, mich magst, mich am Ende liebst, mich nicht verlässt. Dass das kein Garant ist, weiß der Kopf. Das Herz gehorcht.

Zugeständnisse, Kompromisse, mal du, mal ich, alles gut. Aber was ist mit dem anderen. Mit dem dauernden Nachgeben, der Dauerdevoterei? Ich spüre es in mir, wie ich es will. Ich gebe nach, fühle mich gut, fühle mich besser durch den Verzicht als du es erahnen magst. Ich siege hintenherum. Bin der Verlierer und der moralische Sieger.

Ich beuge mein Haupt und meine Unzufriedenheit killt uns, unsere Gespräche, unsere Gefühle, unsere Freude. Wer hat den Mist in die Welt gesetzt? Ich bin kein Masochist, dennoch leide ich lieber, als mein Leben zu leben. So viel Freiheit, so wenig Zeit.

Ich mache, was ich will, wie du willst!

Alice

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